Büchens Gemeinschaftsschule heißt bald Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule. Bisher ist schon eine Straße nach ihr benannt. Foto: Benedikt Dahlem

Büchen (bda) – Überraschend eng gestaltete sich die Abstimmung des Schulverbandes zur neuen Namensgebung der Gemeinschaftsschule Büchen. Mit gerade einmal einer Jastimme mehr und bei zwei Enthaltungen wurde dem Wunsch der Schulkonferenz entsprochen, der Gemeinschaftsschule Büchen einen Namenszusatz zu geben. Ab 1. August heißt die Gemeinschaftsschule nun Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule oder im korrekten Bürokratendeutsch »Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule mit Oberstufe des Schulverbandes Büchen in Büchen«. Der Name ist das Ergebnis eines langen Prozesses, erklärte Schulleiter Dr. Harry Stossun, um die Identifikation der Schüler und Lehrer mit ihrer Schule zu fördern. »Wir wollten unbedingt auch einen Büchener Bezug, mit dem die Lehrer etwas anfangen können«, betonte auch dessen Stellvertreterin Maria-Benita Rodriguez. Im Falle der Alternative Steinau-Schule wäre das sicherlich schwieriger gewesen, stellten beide fest. Friedegart Belusa lebte von 1915 bis 1996 und tat sich vor allem als Leiterin der Büchener Bahnhofsmission hervor. Hierbei handelte es sich um eine von den Kirchen beider Konfessionen betriebene Einrichtung, die etwa Spätaussiedlern, Gestrandeten, DDR-Bürgern und auch Flüchtlingen eine warme Mahlzeit und Bleibe bot. Friedegart Belusa war hieran intensiv beteiligt und vor allem dieses soziale Engagement, welches bereits im Rahmen einer Büchener Straße gewürdigt wird, bot die idealen Anknüpfungspunkte, um die Gemeinschaftsschule nach ihr zu benennen. Gleichzeitig solle so auch ein Bezug zur wichtigen Büchener Deutsch-Deutschen Geschichte hergestellt werden. Dass Friedegart Belusa auch einmal bei der Schule beschäftigt war, habe hierbei jedoch keine Rolle gespielt, erklärte der Schulleiter. Genau mit dieser Rolle hatten jedoch einzelne Schulverbandsmitglieder Probleme, konnten ihre persönlichen Erfahrungen mit Friedegart Belusa im Zusammenhang mit der Schule nicht gänzlich unterdrücken, sahen hierin Charaktereigenschaften, die einer solchen Würdigung widersprachen. So brachte etwa Schulverbandsvorsteher Peter Fehlandt vor, dass die Bezeichnung Schulzentrum bereits Identität stiften würde. Dem widersprach Dr. Stossun, der vielmehr feststellte: »Die Schule hat einen Namen verdient«. Auch wenn es am Ende denkbar knapp war, die Entscheidung ist letztendlich getroffen. »Wir freuen uns sehr«, betonte Maria-Benita Rodriguez entsprechend im Nachgang.

                                                         Quelle: Büchener Anzeiger, 29.04.2014