Politische Debatte an der Schule: Spannungen, Kontroversen und klare Positionen Podiumsdiskussion mit sechs Parteien sorgt für hitzige Debatten

Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule, Multifunktionsraum, Mittwoch, 05.02.2025, 5. und 6. Stunde – Politik hautnah erleben – das konnten die Schülerinnen und Schüler unserer Schule bei einer Podiumsdiskussion mit den sechs Wahlkreiskandidatinnen und -kandidaten bzw. ihrer Vertreter: Marc-André Thore Bornkessel (Die Linke), Dr. Nina Scheer (SPD), Dr. Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen), Johannes Basler (FDP), Henri Schmidt (CDU) sowie mit Jasper Griebel ein Ersatz für den Wahlkreiskandidaten der AfD, Arnulf Fröhlich.

Die Diskussion, die am vergangenen Mittwoch in der Schule stattfand, bot  die Möglichkeit, direkt mit Politikerinnen und Politikern ins Gespräch zu kommen. Ja oder Nein? Klare Positionen zu Beginn. Moderiert wurde die Veranstaltung von zwei Schülern (Wiktor und Heinrich, 13c) , die den Parteien gezielt Fragen zu aktuellen politischen Themen stellten. Um eine erste Orientierung zu ermöglichen, hielten die Vertreterinnen Ja- und Nein-Schilder hoch, bevor sie ihre Positionen ausführlicher erklärten. Die Themen waren breit gefächert: Verbrennungsmotoren vs. E-Autos, Tempolimit auf Autobahnen, Mindestlohn und Migration – insbesondere der Umgang mit syrischen Geflüchteten.

E-Autos und Tempolimit: Ideologie oder Pragmatismus?

Beim Thema Verbrennungsmotoren und E-Mobilität zeigte sich eine erwartbare Spaltung: Während Grüne und Linke die Umstellung auf Elektroautos als notwendig für den Klimaschutz betrachteten, sahen CDU und FDP eher eine Technologieoffenheit als sinnvoll an. Die AfD sprach sich klar gegen jede Einschränkung für Verbrenner aus. Auch beim Tempolimit auf Autobahnen wurden die ideologischen Grenzen sichtbar: SPD, Grüne und Linke plädierten für ein generelles Tempolimit, während CDU, FDP und AfD sich dagegen aussprachen und argumentierten, dass die deutsche Autoindustrie darunter leiden könnte.

Mindestlohn: Gerechtigkeit vs. wirtschaftliche Freiheit

Das Thema Mindestlohn sorgte für kontroverse Meinungen: SPD und Linke forderten eine Erhöhung, um die soziale Absicherung zu verbessern. Die FDP sprach sich für mehr Flexibilität und weniger staatliche Eingriffe aus, während die AfD eine Erhöhung für überflüssig hielt.

Migration: Eklat durch rassistische Äußerung eines AfD-Vertreters

Am meisten Emotionen weckte die Diskussion über Migration, besonders im Kontext der syrischen Geflüchteten. Während Linke und SPD auf eine differenzierte und sachliche Analyse der Situation setzten, kam es auf der anderen Seite des Podiums zu einem Eklat: Der AfD-Vertreter äußerte sich rassistisch und abwertend über syrische Geflüchtete. Dies sorgte für spürbare Empörung im Publikum und auf dem Podium. Die Diskussion wurde kurz unterbrochen, um die Situation zu klären. Dabei ordneten die übrigen Vertreter die Aussage des AfD-Vertreters ein und machten deutlich, weswegen sie hier eine Grenze überschritten sahen, die eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließe.

Offene Fragerunde zum Abschluss

Zum Schluss hatten das Publikum die Möglichkeit, weitere eigene Fragen an die Gäste zu stellen. Besonders gefragt waren Antworten zur Bildungspolitik und zum Umweltschutz – Themen, die den Jugendlichen unter den Nägeln brennen.

 


Nachbeben in den Schulfluren

Nach der Diskussion hatten alle die Chance, direkt mit den Politikern zu sprechen – ein Angebot, das rege genutzt wurde.

Und das Fazit? Das Event war ein voller Erfolg. Viel Applaus, viele Gespräche, viele Gedanken, die auch nach der Veranstaltung noch durch die Oberstufe geisterten.

Ob sich jetzt jeder für Politik begeistert? Schwer zu sagen. Aber eines ist sicher: Nach diesem Tag hat sich wohl niemand mehr gefragt, warum Wahlen eigentlich so wichtig sind.

Was bleibt? Ein lebhafter politischer Austausch mit hitzigen Momenten, klaren Positionen und einer wichtigen Erkenntnis: Politik geht uns alle an.

(Steven 13a)